Zechin
Aus Bodenfunden ersah man, dass Zechin, wie auch andere Ortschaften der Gegend, slawischen Ursprungs ist.
Hier soll wohl früher eine Statur des slawischen Schutzgottes für Vieh und Fischfang gestanden haben, die in der Reformation dann verbrannt wurde.
1313 wird das Dorf "Zechyn" erstmals urkundlich erwähnt. Es hat aber schon lange Zeit vorher bestanden. Dies zeigen die vielen Funde an Urnen, Steinen, Bronzen und Eisenwaffen, die man im Ort fand.
2,5 km östlich von Zechin liegt zwischen Oderdamm und Oderstrom eine sandige Erhebung, der Garnischberg. Bei Grabungen fand man Überreste aus der Steinzeit. Ein untrüglicher Beweis dafür, dass die Stelle schon ca. 2000 Jahre vor Christi Geburt bewohnt war.
Nicht weit davon entfernt ist der sogenannte Sauberg. Er muss früher ebenso hoch gewesen sein, wie der Garnischberg, denn es sind noch Überreste eines Grabens festzustellen, der rings um die Erhöhung führt. Dort hielten sich die Zechiner mit dem gesamten Vieh auf, da sie dort vor feindlichen Angriffen geschützt waren. Besonders in der Zeit des Dreizigjährigen Krieges mussten die Bewohner mehr als einmal dort Schutz suchen.
Im Jahr 1313 vereinigte Markgraf Waldemar das Dorf Zechin mit dem Bistum Lebus. Es wurde vom Ritter Badelow gekauft.
Laut Verzeichnis von 1400 hatte Zechin 12 Häuser. Die Feldmark des Dorfes lag in Richtung Kienitz. Es waren 60 Morgen Wiesenwuchs, die seit ca. 1556 von den Bischhöfen belehnt wurden. Dort befindet sich jetzt der Ortsteil Sydowswiese von Sophienthal.
Die Bewohner von Zechin waren Wenden. Rings um ihre Häuser wurden Wälle mit Dung angeschüttet, welche bis zum Dach reichten und so die Häuser im Frühjahr und Sommer vor Hochwasser und auch sonst gegen ungestümes Wetter schützen sollten.
Der Verkehr nach außerhalb war sehr mühselig, er wurde mit Kähnen bewerkstelligt. Der Fischfang war die Hauptnahrungsquelle der Zechiner, bis nach der Trockenlegung der Felder Ackerbau betrieben wurde.
Erst seit 1624 wird das Dorf "Zechyn" in der heutigen Schreibweise "Zechin" geschrieben.
1737 wohnten in Zechin fast 400 Menschen. Neben Bauernwirtschaften gab es eine Mühle, eine Schmiede, einen Leinenweber, einen Rademacher und drei Hirten.
In der Nacht vom 29. zum 30. Oktober 1769 legte eine große Feuersbrunst den Ort zum größten Teil in Asche.
1785 gab es eine große Überschwemmung, von der auch Zechin betroffen war.
Um 1800 gehörte Zechin zum Domänenamt Wollup, wo sich auch das Polizeiamt befand. Zechin war zur damaligen Zeit ein Dorf mit einer Filial-Kirche von Golzow und einem Lehnschulzen.
Schon 1780 hatte Zechin eine wohlorganisierte Schule. Zur Schulgemeinde gehörten außerdem das Amt Friedrichsaue und das Etablissement Friedrichsaue. Patron der Schule war die staatliche Regierung.
Am 12. November 1804 brannte es wiederum in Zechin.
Im Jahre 1826 stieg die Zahl der Schüler auf 264, deshalb wurde ein neues Schulgebäude direkt neben der Kirche errichtet. Sie hatte drei Klassenräume.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Zechiner sehr wohlhabend. 1831 waren in Zechin 4 Bäcker, 4 Fleischer, 6 Schuhmacher, 9 Schneider, 7 Tischler und 4 Schmiede tätig. Es wurden 3 Windmühlen, Ölmühlen und 5 Webstühle betrieben. 9 Geschäfte bzw. Krämerläden gab es. Daneben noch 1 Gasthof und zwei Krüge.
1838 brannte die alte Fachwerkskirche von Zechin ab. Für den Bau der neuen Kirche zeichnete der Baumeister Gersdorf, unter begutachtender Mitarbeit des bekannten Arcjitekten Karl-Friedrich Schinkel, die Baupläne. 1840 wurde sie eingeweiht. Die Kirche war ein einfacher verputzter Backsteinbau auf einem Feldsteinsockel. Der Westturm des stattlichen Bauwerks, im sogenannten Rundbogenstil, war mit einem Pyramidendach abgeschlossen. Ein barockes Altargemälde einer Kreuzigungsdarstellung soll dem Altarbild in der Kirche von Genschmar gleich gewesen sein.
Am 09. Juli 1845 hatte ein großes Unwetter das gesamte Turmdach der Kirche heruntergerissen. Der Kaiserstuhl wurde vollständig abgenommen. Der Turm erhielt Freienwaldauer dunkelbraune Turmsteine. Die Kirche erhielt einen neuen Anstrich aus Elfenbeintau. Der Altarraum wurde unter Anleitung eines Kunstmalers aus Berlin aufgefrischt.
1861 wurde das zweite Schulgebäude errichtet und als solches bis 1992 genutzt.
Im Jahre 1866 wütete die Cholera im Ort, bei der 100 Menschen starben. Die Einwohnerzahl des Ortes schwankte im Laufe dieser Zeit sehr. 1875 waren es 2102 Einwohner, obwohl schon da ein Rückgang zu verzeichnen war. 1895 werden 1680 Einwohner gezählt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfährt Zechin eine stürmische Entwicklung. Begünstigt wurde diese durch den schon seit 1815 in großem Maße betriebenen Ölfruchtanbau und den durch Johann Gottlieb Koppe eingeführten Zuckerrübenanbau, in dessen Folge 1851 die Zuckerfabrik in Friedrichsaue errichtet wurde.
1905 wurde die Kirche renoviert.
Im Frühjahr 1945 wurde die Kirche während der Kämpfe um die Seelower Höhen stark beschädigt. Die Umfassungsmauern und der Turmstumpf blieben erhalten und wurden später zur Baumaterialgewinnung und Aufbau von Wohnhäusern abgetragen.
Zechin war durch die Angriffswellen zu 95 % zerstört worden. Von dem ehemals stadtähnlichen Charakter des Ortes war nichts mehr übrig geblieben. Nur zögerlich begann der Wiederaufbau.
Im Frühjahr 1947 wurde der Ort in Folge des Dammbruches bei Reitwein durch das Oderwasser überflutet.
Im Jahre 1953 wurde die LPG "Vorwärts zum Sozialismus" gegründet. Die sozialistische Landwirtschaft prägte das Bild und die Entwicklung der Gemeinde in den folgenden Jahrzehnten. Eine Kinderkrippe, ein Kindergarten, eine Schule, 2 Gaststätten, ein Bäcker, eine Fleischverkaufsstelle, weitere Einkaufsmöglichkeiten und als Hauptarbeitgeber die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften waren die Grundlagen des neuen dörflichen Lebens. In Zechin befand sich der einstigen Tischlerwerkstatt Berwig eine Wiklhelm-Pieck-Gedenkstätte, in der der spätere 1. Präsident der DDR 1894 als Geselle tätig gewesen war.
Heute zählt der Ortsteil Zechin 520 Einwohner. Neben der Landwirtschaft richtet sich die Gemeinde seit Anfang der 90èr Jahre auf die Entwicklung des Tourismus aus.
Das naturgespeiste Freibad , eine moderne Kegelhalle , ein Reithof , Wanderwege zu den Oderwiesen entlang dem Biotop "Zechiner Ferche", zum Genschmarer See oder dem Naturidyll "Sanssouci" bieten dem Aktivurlauber interessante Möglichkeiten.
1998 entstand zudem ein Campingplatz , auf dem auch verwöhnten Camperansprüchen genüge getan wird.
Hier soll wohl früher eine Statur des slawischen Schutzgottes für Vieh und Fischfang gestanden haben, die in der Reformation dann verbrannt wurde.
1313 wird das Dorf "Zechyn" erstmals urkundlich erwähnt. Es hat aber schon lange Zeit vorher bestanden. Dies zeigen die vielen Funde an Urnen, Steinen, Bronzen und Eisenwaffen, die man im Ort fand.
2,5 km östlich von Zechin liegt zwischen Oderdamm und Oderstrom eine sandige Erhebung, der Garnischberg. Bei Grabungen fand man Überreste aus der Steinzeit. Ein untrüglicher Beweis dafür, dass die Stelle schon ca. 2000 Jahre vor Christi Geburt bewohnt war.
Nicht weit davon entfernt ist der sogenannte Sauberg. Er muss früher ebenso hoch gewesen sein, wie der Garnischberg, denn es sind noch Überreste eines Grabens festzustellen, der rings um die Erhöhung führt. Dort hielten sich die Zechiner mit dem gesamten Vieh auf, da sie dort vor feindlichen Angriffen geschützt waren. Besonders in der Zeit des Dreizigjährigen Krieges mussten die Bewohner mehr als einmal dort Schutz suchen.
Im Jahr 1313 vereinigte Markgraf Waldemar das Dorf Zechin mit dem Bistum Lebus. Es wurde vom Ritter Badelow gekauft.
Laut Verzeichnis von 1400 hatte Zechin 12 Häuser. Die Feldmark des Dorfes lag in Richtung Kienitz. Es waren 60 Morgen Wiesenwuchs, die seit ca. 1556 von den Bischhöfen belehnt wurden. Dort befindet sich jetzt der Ortsteil Sydowswiese von Sophienthal.
Die Bewohner von Zechin waren Wenden. Rings um ihre Häuser wurden Wälle mit Dung angeschüttet, welche bis zum Dach reichten und so die Häuser im Frühjahr und Sommer vor Hochwasser und auch sonst gegen ungestümes Wetter schützen sollten.
Der Verkehr nach außerhalb war sehr mühselig, er wurde mit Kähnen bewerkstelligt. Der Fischfang war die Hauptnahrungsquelle der Zechiner, bis nach der Trockenlegung der Felder Ackerbau betrieben wurde.
Erst seit 1624 wird das Dorf "Zechyn" in der heutigen Schreibweise "Zechin" geschrieben.
1737 wohnten in Zechin fast 400 Menschen. Neben Bauernwirtschaften gab es eine Mühle, eine Schmiede, einen Leinenweber, einen Rademacher und drei Hirten.
In der Nacht vom 29. zum 30. Oktober 1769 legte eine große Feuersbrunst den Ort zum größten Teil in Asche.
1785 gab es eine große Überschwemmung, von der auch Zechin betroffen war.
Um 1800 gehörte Zechin zum Domänenamt Wollup, wo sich auch das Polizeiamt befand. Zechin war zur damaligen Zeit ein Dorf mit einer Filial-Kirche von Golzow und einem Lehnschulzen.
Schon 1780 hatte Zechin eine wohlorganisierte Schule. Zur Schulgemeinde gehörten außerdem das Amt Friedrichsaue und das Etablissement Friedrichsaue. Patron der Schule war die staatliche Regierung.
Am 12. November 1804 brannte es wiederum in Zechin.
Im Jahre 1826 stieg die Zahl der Schüler auf 264, deshalb wurde ein neues Schulgebäude direkt neben der Kirche errichtet. Sie hatte drei Klassenräume.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Zechiner sehr wohlhabend. 1831 waren in Zechin 4 Bäcker, 4 Fleischer, 6 Schuhmacher, 9 Schneider, 7 Tischler und 4 Schmiede tätig. Es wurden 3 Windmühlen, Ölmühlen und 5 Webstühle betrieben. 9 Geschäfte bzw. Krämerläden gab es. Daneben noch 1 Gasthof und zwei Krüge.
1838 brannte die alte Fachwerkskirche von Zechin ab. Für den Bau der neuen Kirche zeichnete der Baumeister Gersdorf, unter begutachtender Mitarbeit des bekannten Arcjitekten Karl-Friedrich Schinkel, die Baupläne. 1840 wurde sie eingeweiht. Die Kirche war ein einfacher verputzter Backsteinbau auf einem Feldsteinsockel. Der Westturm des stattlichen Bauwerks, im sogenannten Rundbogenstil, war mit einem Pyramidendach abgeschlossen. Ein barockes Altargemälde einer Kreuzigungsdarstellung soll dem Altarbild in der Kirche von Genschmar gleich gewesen sein.
Am 09. Juli 1845 hatte ein großes Unwetter das gesamte Turmdach der Kirche heruntergerissen. Der Kaiserstuhl wurde vollständig abgenommen. Der Turm erhielt Freienwaldauer dunkelbraune Turmsteine. Die Kirche erhielt einen neuen Anstrich aus Elfenbeintau. Der Altarraum wurde unter Anleitung eines Kunstmalers aus Berlin aufgefrischt.
1861 wurde das zweite Schulgebäude errichtet und als solches bis 1992 genutzt.
Im Jahre 1866 wütete die Cholera im Ort, bei der 100 Menschen starben. Die Einwohnerzahl des Ortes schwankte im Laufe dieser Zeit sehr. 1875 waren es 2102 Einwohner, obwohl schon da ein Rückgang zu verzeichnen war. 1895 werden 1680 Einwohner gezählt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfährt Zechin eine stürmische Entwicklung. Begünstigt wurde diese durch den schon seit 1815 in großem Maße betriebenen Ölfruchtanbau und den durch Johann Gottlieb Koppe eingeführten Zuckerrübenanbau, in dessen Folge 1851 die Zuckerfabrik in Friedrichsaue errichtet wurde.
1905 wurde die Kirche renoviert.
Im Frühjahr 1945 wurde die Kirche während der Kämpfe um die Seelower Höhen stark beschädigt. Die Umfassungsmauern und der Turmstumpf blieben erhalten und wurden später zur Baumaterialgewinnung und Aufbau von Wohnhäusern abgetragen.
Zechin war durch die Angriffswellen zu 95 % zerstört worden. Von dem ehemals stadtähnlichen Charakter des Ortes war nichts mehr übrig geblieben. Nur zögerlich begann der Wiederaufbau.
Im Frühjahr 1947 wurde der Ort in Folge des Dammbruches bei Reitwein durch das Oderwasser überflutet.
Im Jahre 1953 wurde die LPG "Vorwärts zum Sozialismus" gegründet. Die sozialistische Landwirtschaft prägte das Bild und die Entwicklung der Gemeinde in den folgenden Jahrzehnten. Eine Kinderkrippe, ein Kindergarten, eine Schule, 2 Gaststätten, ein Bäcker, eine Fleischverkaufsstelle, weitere Einkaufsmöglichkeiten und als Hauptarbeitgeber die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften waren die Grundlagen des neuen dörflichen Lebens. In Zechin befand sich der einstigen Tischlerwerkstatt Berwig eine Wiklhelm-Pieck-Gedenkstätte, in der der spätere 1. Präsident der DDR 1894 als Geselle tätig gewesen war.
Heute zählt der Ortsteil Zechin 520 Einwohner. Neben der Landwirtschaft richtet sich die Gemeinde seit Anfang der 90èr Jahre auf die Entwicklung des Tourismus aus.
Das naturgespeiste Freibad , eine moderne Kegelhalle , ein Reithof , Wanderwege zu den Oderwiesen entlang dem Biotop "Zechiner Ferche", zum Genschmarer See oder dem Naturidyll "Sanssouci" bieten dem Aktivurlauber interessante Möglichkeiten.
1998 entstand zudem ein Campingplatz , auf dem auch verwöhnten Camperansprüchen genüge getan wird.